Rund um die ungarische Moderne

Die Ausstellungen Magyar Modern. Ungarische Kunst in Berlin 1910–1933 (Berlinische Galerie), Magyar Neo-Avantgarde in den 1960er/1970er Jahren (Collegium Hungaricum Berlin) und Das Erbe der Avantgarde in Ungarn (Galerie Kunstwerkberlin) bieten vielfältige Einblicke in drei wichtige Perioden der ungarischen Kunstgeschichte der letzten hundert Jahre. Sie werden durch ein vom CHB konzipiertes umfangreiches Rahmenprogramm begleitet.

István Nádler: In der Luft, 1971. Öl, Sand, Leinwand, 80 x 200 cm © Sammlung Böhm

István Nádler: In der Luft, 1971. Öl, Sand, Leinwand, 80 x 200 cm © Sammlung Böhm

RAHMENPROGRAMM 2023

Überblicksführungen zu „Magyar Modern” auf Ungarisch
8. Januar 2023, 12:00 in der BG
Weitere Termine: 15. Januar und 5. Februar, jeweils 12:00
Zum ersten Mal bietet die Berlinische Galerie Führungen auf Ungarisch an: Die ungarische Kunsthistorikerin Kata Benedek stellt Ihnen das Wirken ungarischer Künstler*innen im Berlin der 1910er und 1920er Jahre vor. Anmeldung vor Ort, Teilnahme ist im Museumseintritt enthalten.

Family Tour zu „Magyar Modern” auf Ungarisch
8. Januar 2023, 14:00 in der BG
Durch Suchaufgaben und Zeichenübungen wird die Ausstellung spielerisch erkundet. Für Familien mit Kindern ab 7 Jahre, Anmeldung bis 3 Tage vor dem Termin über Jugend im Museum e.V.

Ungarische Neo-Avantgarde im Film
12. Januar 2023, 19:00 im CHB
Filmvorführung mit Werken der drei wichtigsten Vertreter der ungarischen Neo-Avantgarde-Filmkunst: Miklós Erdély (Partita, 1974/1988), Gábor Bódy (The Third, 1971) und András Jeles (The Audition, 1969). Auf Ungarisch mit englischen Untertiteln, Einführung: Dr. Márton Orosz, Filmwissenschaftler

Mari Cantu: GO | Buchvorstellung
18. Januar 2023, 19:00 im CHB
Buchvorstellung und Gespräch mit Panni Néder auf Ungarisch.

Ein internationaler Netzwerker der osteuropäischen Konzeptkunst
Hommage an den Kunsthistoriker László Beke (1944 – 2022)
19. Januar 2023, 18:00 im CHB

László Beke war einer der ersten und zugleich international bekanntesten Ausstellungsmacher der Nachkriegszeit in Ungarn. Ein Abend über sein Leben und Werk mit Screening (Ungarisch, mit englischen Untertiteln) und Gespräch der Kuratorinnen Dóra Hegyi und Zsuzsa László auf Englisch.

Ungarische Moderne auf Cimbalom und Geige | Konzert
25. Januar 2023, 19:00 in der BG
Das Solymosi-Duo spielt Volksmusik aus Ungarn und Rumänien – als Original und in Béla Bartóks Bearbeitung. Vince Solymosi (geb. 1998) ist Preisträger des Internationalen Cimbalom-Wettbewerbs 2019 des Budapest Music Center, sein Bruder Máté (geb. 1994) ist Geiger in der bekannten Folk-Rock-and-Roll-Band Cimbaliband.

Ungarische Neo-Avantgarde im Kino Arsenal | Kurzfilme
28.-29. Januar 2023, jeweils 20:00 im Kino Arsenal
Als Verlängerung der Finissage Magyar Neo-Avantgarde zeigt das Kino Arsenal zwei thematische Programme: Poesie der Filmsprache (28.1.) ist dem Kameramann und Regisseur János Tóth, einem Meister der Bildgestaltung, gewidmet. Die Beiträge des Programms Einzelgänge – Pop oder Kunst (29.1.) greifen Erzählweisen der Popkultur auf, und setzen diese in veränderter Form ein.

RAHMENPROGRAMM 2022

Neue Musik in bewegten Bildern | Kinobox
bis 27. Januar 2023, in Öffnungszeiten der Ausstellung im CHB
Parallel zur Ausstellung Magyar Neo-Avantgarde sind experimentelle Filme zu sehen, die in Zusammenarbeit mit den Komponist*innen des in Budapest 1970 gegründeten Studio für Neue Musik (Új Zenei Stúdió) entstanden.

„Berlin war gut zu uns Fremden“ | Szenische Lesung - auf Deutsch
18. November 2022, 19:00 im CHB
Weitere Lesung: 25. November 2022, 19:00 in der BG
Das Leben einer pulsierenden Großstadt und ikonische Schauplätze in Text und Bild: ungarische Autor*innen über ihre Berliner Impressionen aus der Zeit 1900–1939. Sprecher: Matthias Scherwenikas, Stephan Szász; Konzept und Realisierung: Réka Gulyás, Imola Kovács

Das Modern Art Orchestra spielt Bartók
27. November 2022, 19:00 im Georg-Neumann-Saal der UdK
Weiteres Konzert: 29. November 2022, 20:00 im Stadtgarten Köln
Die Lieder Nr. 7. bis 15. des Klavierstücks Fünfzehn ungarische Bauernlieder (1920) hatte Béla Bartók 1923 selbst in Berlin gespielt. Das Modern Art Orchestra geht in seiner Orchesterversion (2015) mit respektvollem Mut an Bartóks Werk heran.


Benjamin Urbán spielt Béla Bartók

1. Dezember 2022, 19:00 im CHB
Ein junger Roma-Pianist aus Ungarn spielt Werke von Bartók, die vom Komponisten selbst in den Zwanzigerjahren in Berlin aufgeführt wurden.

Museumssonntag
4. Dezember 2022, 13:00 – 18:00 im CHB
16:00 Matinee mit Filmen von Miklós Erdély, Gábor Bódy und András Jeles, drei prägende Gestalten der ungarischen Neo-Avantgarde.
13:00, 15:00, 17:00 Führungen durch die Ausstellung Magyar Neo-Avantgarde.

Christa Winsloe
8. Dezember 2022, 19:00 im CHB
Die Autorin Doris Hermanns stellt die Bildhauerin und Schriftstellerin Christa Winsloe vor (Mädchen in Uniform), die in den 1920er Jahren in Berlin lebte. Mit Lesung von Britta Jürgs. Partner: AvivA Verlag.

Viel mehr als Gitta Alpár und Marika Rökk
9. Dezember 2022, 19:00 in der Berlinischen Galerie
Der Theaterhistoriker Daniel Molnár berichtet über die Welt der Varieté und Revuetheater der 1920er Jahre und über ungarische Künstler*innen auf Berliner Bühnen.

Ungarische Wissenschaft in Berlin 1916–1933
13. Dezember 2022, 19:00 im CHB
Der Historiker Gábor Ujváry spricht u.a. darüber, wie es in Berlin zur Gründung des Ungarischen Instituts (1916) und des Collegium Hungaricum (1924) kam.

FILMKLUB
15. Dezember 2022, 19:00 im CHB
Screening des Experimentalfilms The Mysterious Affair at Styles (2022, 70 min, OmeU) von Péter Lichter. Anschließend online Q&A.

Magyar Modern. Ungarische Kunst in Berlin 1910–1933

4. November 2022 – 6. Februar 2023
Berlinische Galerie
Alte Jakobstr. 124–128
10969 Berlin

Die Ausstellung zeigt erstmals umfassend den ungarischen Beitrag zur Klassischen Moderne in der deutschen Hauptstadt. Sie ruft erneut die engen Verbindungen der
ungarischen Künstler*innen zu Berlin in rund 200 Gemälden, Grafiken, Skulpturen, Fotografien, Filmen, Theaterentwürfen und Architekturzeichnungen in Erinnerung.

Kuratoren: Ralf Burmeister, András Zwickl
Eine Kooperation der Berlinischen Galerie mit dem Museum der Bildenden Künste – Ungarische Nationalgalerie in Budapest.

Lajos Tihanyi: Großes Interieur mit Selbstbildnis – Mann am Fenster, Detail, 1922 © Museum der Bildenden Künste, Budapest

Lajos Tihanyi: Großes Interieur mit Selbstbildnis – Mann am Fenster, Detail, 1922 © Museum der Bildenden Künste, Budapest

Magyar Neo-Avantgarde in den 1960er/1970er Jahren

11. November 2022 – 27. Januar 2023
Collegium Hungaricum Berlin
Dorotheenstr. 12
10117 Berlin

Die Künstler*innen der ungarischen Neo-Avantgarde setzten die Tradition der Klassischen Moderne mit radikal neuen Mitteln fort. Immer wieder verboten, selten ausgestellt und kaum verstanden, fanden sie dennoch ihren Weg in die Öffentlichkeit. Die Ausstellung zeigt Werke von Künstler*innen, die während ihrer Laufbahn mit Deutschland verbunden waren. Bei der Eröffnung tritt die Grande Dame der alternativen Kunstszene Ungarns, die Soundpoetin und Stilikone Katalin Ladik mit einer Performance auf.
Kurator: László Sípos

Imre Kocsis: XXXII - Schwarz und weiß, 1974, Acryl auf Nesseldreiteiliges Objekt, je 45 x 45 x 3 cm, 3/1, © Sammlung Böhm

Imre Kocsis: XXXII - Schwarz und weiß, 1974, Acryl auf Nesseldreiteiliges Objekt, je 45 x 45 x 3 cm, 3/1, © Sammlung Böhm

Das Erbe der Avantgarde in Ungarn

18. November 2022 – 27. Januar 2023
Kunstwerkberlin
Kirchstraße 1
10557 Berlin

Die Ausstellung verdeutlicht anhand von Arbeiten junger Künstler*innen, wie das Ideal der Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts heute in der zeitgenössischen ungarischen Kunst fortlebt. Nikolett Balázs, Lilla Benkő, János Fodor und Adrián Kiss verfolgen in ihrer eigenen künstlerischen Praxis Prinzipien des ständigen Experimentierens und der steten Erneuerung.
Kurator*innen: Zsuzska Petró, Mátyás Varga

Lilla Benkő: Fang mich, wenn du kannst!, 60 x 80 cm, Öl auf Leinwand | Foto mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin

Lilla Benkő: Fang mich, wenn du kannst!, 60 x 80 cm, Öl auf Leinwand | Foto mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin