Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin
Geöffnet: Mo-Fr 13:00-18:00
11. November - 20. Dezember 2022
sowie 9.-27. Januar 2023
Eintritt frei
Kinobox im Rahmen der Ausstellung Magyar Neo-Avantgarde in den 1960er/1970er Jahren.
Ähnlich wie das 1959 an der Filmhochschule in Budapest gegründete Béla-Balázs-Filmstudio (kurz: BBS), entstand auch das Studio für Neue Musik 1970 aus einem Studentenkreis heraus und löste sich mit der Zeit aus dem universitären Rahmen. Die jungen Komponisten des Studios, unter ihnen Péter Eötvös, György Kurtág, László Vidovszky und Zoltán Jeney, sowie der als Dirigent inzwischen weltbekannte Zoltán Kocsis, veranstalteten bis 1990 weit über tausend Konzerte. Es wurden aber nicht nur eigene Stücke gespielt: Das Publikum lernte durch ihre Veranstaltungen gleichzeitig die progressivsten Künstler und Strömungen der internationalen zeitgenössischen Musikszene kennen.
Die Werke, die im Studio für Neue Musik entstanden, sehen Kunsthistoriker:innen als musikalische Gegenstücke zu anderen Manifestationen der ungarischen Neo-Avantgarde in der Literatur, der bildenden Kunst, den darstellenden Künste und im Film – alle verbunden durch die Idee der Interdisziplinarität und der Intermedialität.
Die Öffnung des Béla-Balázs-Filmstudios für Künstler:innen anderer Kunstgattungen lud ab Anfang der 1970-er Jahre auch die Komponisten des Studios für Neue Musik zum gemeinsamen Experimentieren ein. Aus der Zusammenarbeit der Künstler beider Studios entstanden einzigartige, komplexe audiovisuelle Werke – perfekte Beispiele für den interdisziplinären und intermedialen Ansatz der ungarischen Neo-Avantgarde.
Mitglieder des Studios für Neue Musik: Gyula Csapó, Barnabás Dukay, Péter Eötvös, Zoltán Jeney, Zoltán Kocsis, György Kurtág, László Sáry, Zsolt Serei, Albert Simon, László Vidovszky, András Wilheim
In der Kinobox:
Arena (Regie: János Tóth, Musik: Péter Eötvös, 1970, 23 min)
Visus (Regie: Péter Tímár, Musik: László Vidovszky, 1976, 18 min)
Aldrin (Regie: László Vidovszky, Kamera: Gábor Bódy, 1976, 6 min)
Round (Regie und Musik: Jeney Zoltán, 1975, 12 min)
Bann (Regie: István Bácskai Lauró, Musik: Péter Eötvös, 1963, 21 min)
Aus dem Tagebuch eines seltsamen Herrn (Regie: Ágnes Háy, Musik: László Vidovszky, 1972, 14 min)
Új Zenei Stúdió (Auszug aus der Kino-Wochenschau, 1977, 5 min)
In Zusammenarbeit mit dem Filmarchiv des Ungarischen Filminstituts.