Magyar Ház 50

Das Haus der Ungarischen Kultur wurde 1973 eröffnet – zum 50-jährigen Jubiläum erinnert das Collegium Hungaricum Berlin 2023 mit einer Veranstaltungsreihe an das ehemalige ungarische Kulturinstitut an der Karl-Liebknecht-Straße in Ost-Berlin.

Das Haus der Ungarischen Kultur. Foto: CHB-Archiv, Nachlass von József Zsebényi

Das Haus der Ungarischen Kultur. Foto: CHB-Archiv, Nachlass von József Zsebényi

Am 25. Januar 1973 wurde das Haus der Ungarischen Kultur in der Karl-Liebknecht-Straße im damaligen Ost-Berlin feierlich eröffnet. Veranstaltungen wie die Aufführungen von teils systemkritischen Filmen oder die berlinweit berühmten Schallplattenabende brachten dem Institut damals vor allem den Ruf als Treffpunkt für Intellektuelle und Andersdenkende in der DDR ein. Das Haus – oft einfach Magyar Ház (dt. Ungarisches Haus) genannt – war bis 1989/90 ein Ort der etwas größeren Freiheit.

Nach der Wende nahm das Institut als Haus Ungarn regen Anteil an der Neugestaltung des kulturellen Lebens im wieder vereinten Berlin. 2007 zog es bereits als Collegium Hungaricum Berlin in einen modernen Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft der Museumsinsel an seinen historischen Standort in die Dorotheenstraße zurück.

Das 50-jährige Eröffnungsjubiläum nehmen wir zum Anlass, um im Laufe des Jahres 2023 im Rahmen einer Veranstaltungsreihe die Tätigkeit und die Bedeutung des ungarischen Kulturinstituts in der DDR in Erinnerung zu rufen.

► Die Geschichte des CHB

J U B I L Ä U M S P R O G R A M M

Programmheft Februar 1973: Feierliche Eröffnung des Hauses der Ungarischen Kultur

Programmheft Februar 1973: Feierliche Eröffnung des Hauses der Ungarischen Kultur

Ungarische Reisende in Berlin – Fotoausstellung
16. Februar – 28. April 2023, Mo-Fr 13:00-18:00
Das CHB präsentierte eine auf Berlin abgestimmte Auswahl an Bildern aus dem gemeinschaftsbasierten Fotoarchiv Fortepan sowie aus dem hauseigenen Bildarchiv des CHB. Im Fokus stand das Jahr 1973 – aus der Perspektive von Besucher*innen aus Ungarn und von professionellen Fotografen aus dem Haus der Ungarischen Kultur. Im Rahmen des EMOP Berlin - European Month of Photography.

Tanzende Zeitreisende – Performance
23. Februar 2023, 19:00 im CHB
Die ortsspezifische Performance der finnischen Tänzerin und Choreografin Annukka Hirvonen und des ungarischen Cellisten Gábor Hartyáni entstand in Reflexion der Bilder der Fotoausstellung „Ungarische Reisende in Berlin“. In dieser einzigartigen, ihre Inspiration aus der Bilderwelt der ausgestellten Fotos schöpfenden und eigens für diesen Anlass geschaffenen Performance standen Bewegung und Klang gleichberechtigt nebeneinander. In der improvisatorischen Darbietung von Hirvonen und Hartyáni verschmolzen Visuelles, Impression und Kontext in einer dichterischen Interpretation miteinander.

Ungarische Kultur in Deutschland – Vortrag
1. März 2023, 18:00 im CHB
2024 wird das Collegium Hungaricum 100 Jahre alt. Wie es zu seiner Gründung kam, welche Rolle das Haus der Ungarischen Kultur in der DDR spielte und wie sich die Arbeit des CHB heute gestaltet, erläuterte Institutsleiterin Dr. Márta Nagy im Gespräch mit Dr. Gerhard Papke, Präsident der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft.

Dichterische Ungereimtheiten. Über die Freiheiten des Lyrikübersetzens
21. März 2023, 19:00 im CHB
Zum 50-jährigen Eröffnungsjubiläum des Hauses der Ungarischen Kultur 1973 in Ost-Berlin erinnerten wir an die von Márton Kalász initiierte Veranstaltungsreihe „Bekannte Lyriker lesen aus Nachdichtungen aus dem Ungarischen und eigenen Werken“. Lesung und Gespräch zum Welttag der Poesie mit Andreas Kárpáti, Uwe Kolbe, Richard Pietraß und Brigitte Struzyk. Moderation: Cornelia Jentzsch und Orsolya Kalász.

Zeitreise mit Fagott – Konzert
22. Juni 2023, 19:00 im CHB
Im Haus der Ungarischen Kultur wurden von Anfang an nicht nur ungarische Klassiker der Vergangenheit gespielt, sondern auch Werke von den leitenden Komponisten der eigenen Zeit. Mit einem Jubiläumskonzert erinnernte sich das CHB an sie und die vergangenen Jahrzehnte. Der Solokünstler des Abends, György Lakatos, spannte einen musikalischen Bogen von den 1970er Jahren bis heute. Er konnte auch Geschichte über das ehemalige Haus der Ungarischen Kultur erzählen, da er dort mehrmals aufgetreten ist. Das erste Mal, als er Berlin besuchte, war gerade im Jahr 1973 – zum Anlass der Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Ost-Berlin.

Allegro Budapest – Konzertfilmabend
3. Juli 2023, 18:00 im CHB
Zu den beliebtesten Programmpunkten im Haus der ungarischen Kultur gehörten die Schallplattenabende, an denen das Publikum die Kostbarkeiten ungarischer Schallplatteneditionen zu hören bekam. Diese Tradition wollte das CHB wiederbeleben, indem es zwei der schönsten Aufnahmen aus dem Budapester Palast der Künste zeigte: Konzertfilme mit Werken von Zoltán Kodály, Béla Bartók und Sándor Szokolay, die sich sämtlich mit dem Programm des einstigen Hauses der ungarischen Kultur verbinden lassen.