Prof. Dr. Márton Szilágyi: Wie konnte Sándor Petőfi der erfolgreichste ungarische Dichter sein?

Self-branding-Techniken in den 1840er Jahren

Datum: 1 Februar
Zeitpunkt: 18:00
Ort:  Collegium Hungaricum Wien
1020 Wien, Hollandstraße 4

Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung unter geschichte@collegiumhungaricum.at erforderlich!

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Der Vortrag beschäftigt sich mit der Frage, wie es möglich war, dass ein junger Mann mit kaum 20 Jahren in den 1840er Jahren im Königreich Ungarn zur höchsten Popularität gelangte? Poetisches Talent ist natürlich eine wichtige, aber nicht hinreichende Erklärung. Wenn wir das Geheimnis von Petőfis Erfolg (und manchmal unbestreitbarem Misserfolg) verstehen wollen, müssen wir auch untersuchen, wie der Dichter mit einer Presseöffentlichkeit umging, die gerade in diesen Jahren einen großen Wandel und eine Erneuerung erlebte, wie es ihm gelang, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zu lenken und welche Techniken er einsetzte, um sein eigenes öffentliches Bild zu gestalten. Damit sind wir bei dem wichtigsten Problem: Wie kann man die wahre Identität des Dichters hinter diesem Bild herausfinden? Ist es überhaupt möglich?

Prof. Dr. Márton Szilágyi
(geb. 1965)

Professor für Ungarische Literaturgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts an der Eötvös-Loránd-Universität (Budapest). Drei Jahre Gastprofessur an der Universität Wien. Forschungsschwerpunkte: Poetik, Textologie, Literatursoziologie und Pressegeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts, deutsch-ungarische literarische Kontakte. Wichtigste Publikationen: Kármán József és Pajor Gáspár Urániája [Die Zeitschrift Uránia (1794 – 1795) von József Kármán und Gáspár Pajor]. Debrecen, 1998.; A költő mint társadalmi jelenség. Csokonai Vitéz Mihály pályafutásának mikrotörténeti dimenziói [Der Dichter als gesellschaftliches Wesen. Die mikrohistorischen Dimensionen der Laufbahn von Mihály Csokonai Vitéz (1773–1805)]. Budapest, 2014.; Forrásérték és poétika. Kazinczy Ferenc: Fogságom naplója [Quellenwert und Poetik. Über Ferenc Kazinczys Tagebuch meiner Gefängnisjahre (1828)]. Budapest, 2017. „Mi vagyok én?” Arany János költészete [„Wer bin ich?” Die Lyrik von János Arany (1817–1882)]. Budapest, 2017.; „Miért én éltem, az már dúlva van”. Vörösmarty-tanulmányok [Studienband über Mihály Vörösmarty ˙(1800 – 1855).] Budapest, 2021.; A magyar romantika ikercsillagai: Jókai Mór és Petőfi Sándor [Die Doppelsterne der ungarischen Romantik: Maurus Jókai (1825–1904) und Sándor Petőfi (1823–1849)] Budapest, 2021. Daneben kritische Texteditionen ungarischer Schriftsteller (u. a. Ferenc Kölcsey, Ferenc Kazinczy).