Über das Institut

Unter der Ägide der ungarischen diplomatischen Vertretungen fungierendes Collegium Hungaricum Wien – Ungarisches Kulturinstitut ist seit 1920 der bedeutendste Vermittler der ungarischen Kultur, Bildung und Wissenschaft in Österreich.

Unser Ziel ist es, das ungarische Kulturerbe für das österreichische und das hier lebende ungarische Publikum weitläufig vorzustellen. Mit den Mitteln der Kultur stärkt unser Institut die Beziehungen zwischen Ungarn und Österreich, die Kooperationen im Bereich der Kultur, Wissenschaft und Bildung, sowie pflegt und bildet es die kulturellen Werte und Beziehungen des Ungarntums in Ungarn bzw. im Ausland.

Bei unseren Konzerten, Vorträgen, Ausstellungen und sonstigen Programmen zeigen wir die Vielfalt der sich stets erneuernden ungarischen Kultur. Durch unsere Veranstaltungen möchten wir die ungarischen und österreichischen KünstlerInnen und Kulturschaffenden zur Zusammenarbeit anregen. Wir möchten auch dafür sorgen, dass je mehr hier lebenden InteressentInnen Ungarn besuchen. Eine besondere Aufgabe sehen wir darin, die Kontakte zur ungarischen nationalen Gemeinschaft zu pflegen – dank der Kinderprogramme und Tanzhäuser bieten wir auch den Kleinsten unterhaltsame und kreative Freizeitbeschäftigung.

Durch das im Collegium Hungaricum tätigen Institut für Ungarische Geschichtsforschung in Wien versehen wir auch wissenschaftliche Tätigkeiten. Wir haben Kontakt zu den ungarischen LektorInnen in Wien, organisieren wissenschaftliche Konferenzen, Podiumsdiskussionen und Rundtischgespräche.

Unser Institut beherbergt auch das Ungarische Schulverein in Wien, in dem unter anderem auch ungarischer Sprachunterricht stattfindet. Darüber hinaus befindet sich im Institut auch eine Bibliothek.

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Geschichte des Collegium Hungaricum und des Insituts für Ungarische Geschichtsforschung in Wien

Das Palais Trautson ist eines der bedeutendsten Denkmäler Wiens mit ungarischer Vergangenheit. Das Gebäude wurde zwischen 1710 und 1712 vom berühmten österreichischen Barockarchitekten Fischer von Erlach d. Ä. für die Fürsten Trautson errichtet.1760 wurde es zum Sitz der von Maria Theresia in demselben Jahr gegründeten Königlichen Ungarischen Leibgarde, und blieb dies auch mit einer kleinen Unterbrechung zwischen 1848 und dem Ausgleich bis zum Zusammenbruch der Monarchie. Unter den ersten Leibgardisten befanden sich die ungarischen Vorreiter der Aufklärung, die Leibgardenschriftsteller, die vom Geiste Wiens geprägt wurden. Nach dem Zerfall der Monarchie verblieb das Gebäude in ungarischem Besitz und diente als Sitz ungarischer Ämter. Ab 1920 bot es Unterkunft für ungarische Staatsstipendiaten und im gleichen Jahr wurde das Wiener Institut für Ungarische Geschichtsforschung gegründet. Im Herbst 1924 wurde darin auch das Collegium Hungaricum eröffnet, in dem neben Historikern auch Stipendiaten von allen wissenschaftlichen Bereichen vertreten waren. Beide Institutionen arbeiteten bis 1948 im Palais Trautson.

Nach der kommunistischen Machtübernahme in Ungarn wurde die Tätigkeit der ungarischen Kultur- und Wissenschaftsinstitute praktisch eingestellt. 1961 wurde auch das Gardepalais - unbeachtet seiner kulturhistorischen Bedeutung - vom ungarischen Staat verkauft. Das Gebäude wurde vom heutigen Besitzer, dem Bundesministerium für Justiz am Ende der 60er Jahre umgestaltet. Das Collegium Hungaricum übersiedelte 1963 in sein heutiges Gebäude. Seine Aufgaben haben sich grundsätzlich geändert: Es fungiert nicht mehr nur als wissenschaftliche Werkstätte sondern vor allem als Kulturinstitut. Ein relativ selbständiger Teil von ihm ist das im Jänner 2000 erneut ins Leben gerufene Institut für ungarische Geschichtsforschung in Wien, das außer der Betreuung postgraduierter Stipendiaten wissenschaftliche Vorträge organisiert.

Palais Trautson

Palais Trautson

Das Gebäude des Collegium Hungaricum wurde zwischen März 1998 und Jänner 1999 nach den Plänen von László Rajk, János Balázs und Irisz Borsos umgebaut. Im heutigen Erscheinungsbild sind die Züge des alten Hauses nicht mehr zu erkennen: Das Gebäude, das mit einer großen Metallkonstruktion versehen wurde, zitiert die ungarische konstruktivistische Tradition und ist für viele Wiener ein Anziehungspunkt am Donaukanal geworden.

Das heutige Gebäude

Das heutige Gebäude