Three Thousand Numbered Pieces | FilmFestival Cottbus | im Wettbewerb

Datum: 10 November
Zeitpunkt: 16:00
Ort:  Stadthalle Cottbus
Berliner Platz 6, 03046 Cottbus
Three Thousend Numbered Pieces (Regie: Ádám Császi, 2022, 93 min, OmeU)

Three Thousend Numbered Pieces (Regie: Ádám Császi, 2022, 93 min, OmeU)

Das FilmFestival Cottbus (FFC) ist eines der weltweit führenden Foren für das mittel- und osteuropäische Kino. Die aktuelle Ausgabe präsentiert vom 7. bis 12. November den ungarischen Publikumserfolg Three Thousand Numbered Pieces (2022) im Wettbewerb. In der Sektion Was von Geschichte übrig bleibt ist außerdem der Filmklassiker Tagebuch für meine Eltern (1990) von Márta Mészáros zu sehen.

Zur Programmübersicht des Festivals geht es HIER.

Ein weißer, ungarischer Regisseur probt mit fünf jungen, in prekären Verhältnissen lebenden Roma-Schauspielerinnen und Schauspielern ein Theaterstück. Es soll ihre Lebensgeschichten erzählen und handelt von Missbrauch, Drogensucht und Kriminalität. Aber statt die Erfahrungen der Betroffenen auf die Bühne zu bringen, wird vor allem Kapital aus ihrem Leid gezogen. Die Truppe bricht daraufhin den Probenprozess ab, um wenig später festzustellen, dass der Regisseur das Stück bereits an das größte Berliner Theater verkauft hat und die Premiere kurz bevorsteht. Die weiteren Proben entwickeln sich zu einer surrealen Erkundung von Rassismus und weißer Schuld, bei der die Grenzen zwischen Fiktion und Realität – und zwischen Stück und Film – verschwimmen.

Im Mittelpunkt des Spielfilms steht das kreative Team der Schauspieler, das ausschließlich aus Roma besteht. Der Film basiert auf dem Stück, das sie über ihre eigenen Lebensgeschichten geschrieben haben und das im Deutschen Theater in Berlin aufgeführt wurde. Das Team lotet mit bissigem Humor die Möglichkeiten künstlerischer Produktion und Repräsentation aus und stellt sich die Fragen: Gibt es einen Ausweg aus strukturellem Rassismus? Kann die künstlerische Darstellung von Roma, der größten ethnischen Minderheit in Europa, jemals gelingen, ohne dabei auf rassistische Stereotype zurückzugreifen?

Regie: Ádám Császi, Buch: Ádám Császi und Balázs Lengyel, anhand des Theaterstückes: „Cigány magyar” von Franciska Farkas, Kristóf Horváth, Cristopher Pászik und Rómeó Pápai