LUGO: Archäologie. Graffiti. Budapest

Datum: 9 März - 15 Juni
Ort:  CHB 360
online

Die virtuelle Galerie des Collegium Hungaricum Berlin präsentiert die Fotoausstellung von László LUGO Lugosi. 

Nagyvásártelep

Nagyvásártelep

Der ungarische Fotograf László LUGO Lugosi, der seine Tätigkeit als Stadtarchäologie versteht, kann als eine Art „Budapester Institution” aufgefasst werden. Er trägt materielle und kognitive Attribute des Vergänglichen und des Zukünftigen aufeinander, indem er die unterschiedlichen Bedeutungsschichten des heutigen Budapest einfängt und konserviert. Auf seinen Bildern hält er wichtige Ereignisse und Prozesse der Budapester Künstlerszene fest, in Form von Künstlerporträts über Gebäudefotos, bis zu den Budapest-Graffitis unserer Ausstellung.

Filatori Damm

Filatori Damm

In ihrem Leitartikel vom 21. Juli 1971 lenkte die New York Times die Aufmerksamkeit auf ein neues Phänomen: auf das Graffiti. Das Graffiti als Phänomen verfügt jedoch über eine viel längere Vergangenheit, die Bildwissenschaften verfolgen seine Spuren von Pompeji über das Mittelalter und die Neuzeit bis zur Gegenwart. Seine Vorgeschichte wird als Teil der volkstümlichen Epigraphik verstanden, während die sich aus ihr entwickelten Street Art und Public Art feste Bestandteile der zeitgenössischen Kunst sind.

Die Geschichte Berlins und sein charakteristisches Stadtbild haben viel mit dem Einzug des Graffitis in Europa zu tun. Die Wandschmierereien und Muralien and der westlichen und and der östlichen Seite der Berliner Mauerer gehören heute zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Die fast 50-jährige Geschichte des „modernen” Graffiti wird durch die Polarität „Draußen–Drinnen” geprägt. Graffiti bedeutet einerseits illegale Beschriftungen, Schmierereien und Bilder an privaten und öffentlichen Plätzen, ist also nichts anderes als Vandalismus. Andererseits ist das Graffiti der wirkungsvollste visuelle Erneuerer der zeitgenössischen Kunst und der Werbeindustrie.

Éles Ecke

Éles Ecke

Lugosi LUGO László (geb. 1953), freischaffender Künstler lebt und arbeitet in Budapest. Er studierte Englisch, Ungarisch und Filmästhetik and der Eötvös Loránd Universität. Von 1975 bis 1980 drehte er Kurzfilme als Mitglied des experimentellen ungarischen Filminstituts, des Balázs Béla Studios. LUGO übt einen vielfältigen künstlerischen Tätigkeit aus: er beschäftigt sich mit Film, Fotokunst, Textverfassung und Übersetzung. In den 80er Jahren widmete er sich der professionellen Fotografie und begann eine Karriere in Architektur- und Kunstwerkfotografie. Seit 1994 lehrt er an der ungarischen Hochschule der Angewandten Künste und and der Eötvös Loránd Universität. Seine Architekturfotos wurden in zahlreichen internationalen Fachzeitschriften publiziert, z. B. L’architecture d’aujourd’hui (Paris), oder Art and Design (London). Das seit den 70er Jahren geführte fotografische Tagebuch, sowie seine Künstlerporträtserie zählen zu den bedeutendsten historischen Quellen der zetigenössischen Kulturszene Ungarns.

Die ausgestellten Werke sind Eigentum der Equibrillium Art Collection.