Kuratorische Führung | Sie sollen mir ein Heiligtum machen

Synagogen ungarischer Gemeinden

Datum: 7 September
Zeitpunkt: 16:30
Ort:  Collegium Hungaricum Berlin
Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin

Die Ausstellung der Ungarischen Akademie der Künste und des Ungarischen Architekturmuseums zeigt aus fast einem Jahrtausend Geschichte und Besonderheiten des Synagogenbaus in Ungarn. Führung mit der Kuratorin Ágnes Oszkó Deákné, Kunsthistorikerin und wissenschaftliche Referentin (Ungrisches Architekturmuseum).

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Synagogen waren immer wichtige Orte der Erhaltung des Gemeinde und der Stärkung der Identität. Sie dienten als Orte des Gebets und des Studiums, als Schauplätze von individuellen, familiären und gemeinschaftlichen Ereignissen. Das Synagogengebäude entsprach architektonisch den rituellen Bedürfnissen der Gemeinde und schaffte eine Verbindung zu kulturellen und architektonischen Gepflogenheiten der Mehrheitsgesellschaft.

Die Blütezeit der ungarischen Synagogenarchitektur waren der 18. und der 19. Jahrhundert. Es wurden Kuppel- und Turmsynagogen gebaut, wobei die technischen Errungenschaften der Zeit verwendet wurden: gegossene, später genietetes Eisen, Gips- und Rabitz-Konstruktionen, Gasbeleuchtung und dann Elektrizität. Immer wieder erschienen dabei Motive der christlichen Kirchenarchitektur Ungarns: so etwa Zsolnay-Dachziegeln und Pyrogranit, Angster-Orgeln, oder Glasmalereien der Gebrüder Róth.

Nach dem Ersten Weltkrieg gerieten viele Synagogen außerhalb der Grenzen von Ungarn, andere verschwanden nach dem Zweiten Weltkrieg. Später wurden einige erhalten gebliebene Synagogen als Kultureinrichtungen, Konzertsäle oder Bibliotheken genutzt, andere zu Möbelhäusern, Fernsehstudios oder Lagern umfunktioniert. In den letzten Jahren wurden viele Synagogen innerhalb und außerhalb der Grenzen von Ungarn mit staatlicher Unterstützung renoviert.

Eine gemeinsame Ausstellung der Ungarischen Akademie der Künste (MMA) und des Ungarischen Architekturmuseum – Forschungszentrum und Archiv für Denk-malpflege (MÉM MDK).

Kuratorin: Ágnes Ivett OSZKÓ, PhD
Projektmanagerin: Ágnes KOMLÓSSY
Grafischer Entwurf: Barbara KAKUK, Veronika VÁRVIZI
Fotos: Krisztina BÉLAVÁRI, Gábor F. TÓTH, Róbert HACK, Krisztina NAGY, Zsófia NYIRKOS, Gellért ORBÁN, Ágnes Ivett OSZKÓ, Ákos SZENTKIRÁLYI, Zsolt TÍMÁR, Éva WACHSLER, Deodáth ZUH
Fachlektor: Pál RITOÓK
Textbetreuung: Lívia FENESI, Edit MAROSI-NAGY
Englische Übersetzung: Botond Attila BOROS
Deutsche Übersetzung: Dávid SPISCHÁK
Ansichtsplan: Katalin BÓDINÉ KERSNER
Druck: Hungarian Academy of Arts / MMA

Ungarische Akademie der Künste (MMA)