Katalin Ladik @ Heroines of Sound Festival

Datum: 12 Juli
Zeitpunkt: 18:00
Ort:  Radialsystem
Holzmarktstraße 33, 10243 Berlin
Foto: Eva Szombat

Foto: Eva Szombat

Heroines of Sound Festival präsentiert frühe und aktuelle Heldinnen des elektronischen Sounds, die musikalisches Neuland betreten und wichtige Beiträge zu aktuellen ästhetischen Diskursen leisten. Das diesjährige Programm ehrt auch das künstlerische Werk der Sound-Poetin und Performerin Katalin Ladik.

Freitag, 12. Juli 2024
16.00 – 24.00 / Studio 1
Sound and film bar
Heroines of Sound Selection 2024

täglich 11. – 13. Juli,  17.00-24:00 
Katalin Ladik – Video Art

Katalin Ladik: Opus (1972)
Katalin Ladik: Poemim (1980)
Camera: Bogdanka Poznanović
Sound Cage: A Portrait of Katalin Ladik by Kornél Szilágyi (Igor Buharov), 2015

Freitag, 12. Juli 2024
20.00 Uhr / Halle
KONZERT III 

Ira Hadžić – Listening Comprehension – a sonic mandala (2024, UA)
Gong, Stimme, Laptop, Mehrkanal Komposition

Katalin Ladik – The Memory of Water
Klanginstallation und Lautpoesie-Performance (2019, DE)

Katalin Ladik – Membrane Universe
nach dem Gedicht Grasharfe / Fűhárfa (2024, UA)
Auftragswerk von Heroines of Sound

Katalin Ladik & Natalia Pschenitschnikova – Desire for Entanglement
Duo Sound-Performance (2024, UA)

Swantje Lichtenstein – Sounds of Undead Words
Text-Sound-Performance für Stimme, Elektronik und Video (2024, UA)

Katalin Ladik – The Memory of Water
»The Memory of Water« ist eine performative Klanginstallation und ein Klanggedicht, das in Katalin Ladiks einzigartige künstlerische Welt einführt. Im Mittelpunkt der Performance steht das Wasser als Träger von Erinnerungen und Schwingungen. Katalin Ladiks elektronisch verstärkte Stimme erklingt, während visuelle Projektionen von Klangfrequenzen Mandala-ähnliche Muster auf ihr Gesicht zeichnen und so ein lebendiges Gedächtnis des Wassers entstehen lassen. Die Rezitation eines ihrer ikonischen Klanggedichte »Ha múlna e láng« (»Verginge nur die Flamme«) am Schluss der Performance intensiviert noch einmal die Wirkung von Klängen und Schwingungen. Wenn das Publikum in die magische Welt der Klänge eintaucht, wird es auch die besondere Beziehung zwischen Wasser und Erinnerungen neu erleben.

Katalin Ladik – Membrane Universe
»Membrane Universe« ist eine interaktive Multimedia-Komposition, die auf Katalin Ladiks Gedicht »Grasharfe« beruht. Ausgangspunkt sind neue Erkenntnisse zu Gravitationswellen, die als fremde Materie bei der Kollision zweier Neutronensterne entstehen. Inspiriert von einer Simulation des NASA Goddard Space Centers surft die Künstlerin wie eine Wellenreiterin auf den ›Gravitationswellen‹ ihrer eigenen Lebenserfahrung in ihrem eigenen poetischen Universum. Sie stellt sich der ›fremden Materie‹, die eine zentrale Rolle in ihrem Leben spielt. In Verbindung mit Videoprojektionen und Klangaufnahmen von Sternen und Himmelskörpern lädt Katalin Ladik mit ihrer Stimme und ihren Bewegungen die Zuschauer*innen auf eine faszinierende Reise ein, die Kunst und Wissenschaft zusammenführt.

Katalin Ladik & Natalia Pschenitschnikova – Desire for Entanglement
»Desire for Entanglement« (»Sehnsucht nach Verschmelzung«) ist eine Live-Sound- und Bewegungs-Performance, die von Katalin Ladik und Natalia Pschenitschnikova gemeinsam aufgeführt wird. Das Grundkonzept der Performance beruht auf einer NASA-Simulation von zwei verschmelzenden Neutronensternen, das Klangmaterial ist eine Sonifikation dieser Simulation. Die Performance beginnt mit der Projektion dieser Simulation auf einem weißen Hintergrund. Die Performer*innen reagieren darauf mit Live-Improvisationen von Klang-, Licht- und Bewegungselementen. Sie kommen sich dabei immer näher, bis sie sich im Zentrum treffen und einen einzigen Lichtfleck formen. Den Höhepunkt bilden dynamische Licht- und Klangeffekte, in denen Gefühle der Verflechtung und Vereinigung zum Ausdruck kommen.

Katalin Ladik (geb. 1942 in Novi Sad, Jugoslawien, heute Serbien) 
ist Dichterin, Performerin und Schauspielerin. Geprägt von einem multiethnischen, mehrsprachigen Umfeld, arbeitet sie sowohl mit lyrischen Texten, als auch mit Klanggedichten, visueller Poesie, experimenteller Musik und Hörspielen. Sie tritt außerdem im Rahmen von Performances, Happenings und Theaterstücken auf. Das erstaunlich reiche Frequenzspektrum ihres gesanglichen Vortrags verhalf Ladik zum Ruf einer »Yoko Ono des Balkans«. 
Ihr künstlerisches Werk wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Artisjus Literaturpreis 2017 und dem Klára Herczeg Preis 2015. Sie ist regelmäßiger Gast internationaler Festivals und nahm 2017 an der documenta 14 teil. Sie lebt abwechselnd in Novi Sad, in Budapest und auf der Insel Hvar (Kroatien).

Natalia Pschenitschnikova (
geb. in Moskau, Russland) ist eine vielseitige Sängerin, Flötistin, Performerin und Komponistin. Neben ihrer Solisten- und Kammermusiktätigkeit arbeitet sie in verschiedenen Theater- und Tanzprojekten. Schwerpunkte ihrer experimentellen Arbeit sind die Korrelation von Klang und Raum, die Ökologie des Klangs und die energetischen Eigenschaften von Klang und Stimme. Seit ihrem Abschluss am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium, interpretierte sie als Solistin zahlreiche für sie geschriebene Werke und war an internationalen Festivals wie der Biennale Venedig, MaerzMusik oder den Donaueschinger Musiktagen zu Gast. Natalia Pschenitschnikova ist Mitbegründerin des Moskauer Festivals für neue Musik »Alternativa« und lebt in Berlin.

Heroines of Sound

Weitere Infos zum Festival-Programm gibt es hier!