Doppelmoral und Begierde. Gesellschaftssysteme, die versuchen die Urtriebe des Menschen zu bändigen, zu verheimlichen, zu kontrollieren, zu pathologisieren.
FRÜHLING, ERWACHEN ist eine zeitgenössische Oper nach der Vorlage von Frank Wedekinds „Frühlings Erwachen”. Sie zeichnet skizzenhaft eine Gesellschaft, die für ihre Kinder wenig Liebe übrig hat und auf deren wilde, gesunde Neugierde mit panischer, brutaler Einschüchterung und Erniedrigung sowie mit verständnisloser Prüderie und Verweigerung von sexueller Aufklärung reagiert. Zwei junge Menschen sterben. Moritz, den Lieblosigkeit und unerträglicher Druck durch Eltern und Schule in den Selbstmord treiben. Auch die lebenshungrige, schwangere Wendla, die ein kerngesundes Kind zur Welt bringen könnte, würde ihr nicht - nur zu ihrem Besten - ein giftiges Abtreibungsmittel verabreicht.
Die Oper entstand als gemeinsame Produktion des Studiengangs Gesang/Musiktheater der UdK in Kooperation mit dem ensemble unitedberlin und den Studiengängen Kostümbild und Bühnenbild Berlin. Die Premieren fanden mit Übertragung per Livestream am 3. und 4. Juli 2021 unter der musiklaischen Leitung und mit der Unterstützung des Collegium Hungaricum Berlin an der UdK statt.
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