Electrical Jungle

Datum: 25 April - 9 Mai
Ort:  Collegium Hungaricum Berlin
Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin
Kinga Tóth und Silvia Rosani (Credits: Borbála Zergi // Xenia Leidig)

Kinga Tóth und Silvia Rosani (Credits: Borbála Zergi // Xenia Leidig)

Eine Multimedia-Installation von Klangpoetin Kinga Tóth und Komponistin Silvia Rosani über häusliche Gewalt und Geschlechterungleichheiten. In einem stilisierten Haus, dessen Geräte von einer App gesteuert werden können, erfahren Besucher Fremdeinwirkung, Hierarchie sowie Gefühle der Ohnmacht.

Eröffnungsperformance: 25.04.2024, 19:00 Uhr
Besichtigung: 26.04. - 08.05.2024, Mo-Fr 13:00 - 18:00 Uhr
Closing Event mit Lesung: 07.05.2024. 19:00 Uhr


Electrical Jungle lädt ein zu erkunden, wo Gewalt und die Verantwortung für Fernkontrolle, mit der uns die Technologie ermächtigt, beginnen. Durch eine Nachstellung einer ungarischen Volksballade Kőmives Kelemenné (A falba épített asszony) zeigen Kinga Tóth und Silvia Rosani, wie eine Frau in einem modernen Haushalt „eingemauert“ und von ungreifbaren-Agenten-gesteuerten Haushaltsgeräten bedroht werden kann.

Kinga Tóth und Silvia Rosani haben sich 2013 als Fellows an der Akademie Schloss Solitude kennengelernt, seitdem denken und arbeiten sie zusammen an Themen wie Geschlechterungleichheiten, die Beziehung Mensch-Natur, Interdisziplinarität und die Rolle der Frauen in der Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft. In ihrem Projekt Electrical Jungle reagieren sie mit den Mitteln der Kunst auf männlich dominierte Gesellschaftsstrukturen. Grundlage des transdisziplinären Projekts bildet Kinga Tóths Gedicht Mauersfrau, das in Anlehnung an eine Volksballade über eine eingemauerte Frau entstand.

Im Zuge des Projekts Electrical Jungle haben sie eine Installation entwickelt, die von einer Reihe von Performances begleitet wird und die die Besucher zur Interaktion einlädt. Die Installation besteht aus einer Reihe von Haushaltsgeräten und aus einer App, die von jedem innerhalb oder außerhalb des Veranstaltungsortes nutzbar ist, gesteuert. So können Menschen von überallher beeinflussen, was am Schauplatz der Performance passiert. Wer sich in dem stilisierten Haus aufhält, erlebt somit die Einwirkung von Menschen, die möglicherweise nicht vor Ort sind, was die Besucher ein Gefühl der Hilflosigkeit und der Hierarchie erfahren lässt. Die elektrischen Geräte werden in einer Reihe von Performances manuell oder über die App gesteuert. Die Szenerie wird durch Videoarbeiten von blanche the vidiot (Szabina Péter und Kristóf János Bodnár) ergänzt. Der Fokus liegt auf Text, Sound und der Imitation alltäglicher Gesten.

Silvia Rosani und Kinga Toth haben mit diesem Projekt das Hannsmann-Stipendium 2022 gewonnen und 3 Monate in Stuttgart an dem Stück gearbeitet. Eine erste Arbeitsversion wurde im Rahmen des ECLAT-Festival 2022 aufgeführt, nun feiert das ganze Stück seine Premiere im CHB.