Code + Canvas

Postdigitale Werke aus der Kunstsammlung der Ungarischen Nationalbank

Datum: 8 Februar
Zeitpunkt: 18:00
Ort:  Collegium Hungaricum Berlin
Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin
Róbert Batykó: Clickbait, 2019 | © MNB Arts and Culture

Róbert Batykó: Clickbait, 2019 | © MNB Arts and Culture

Die Ausstellung Code + Canvas zeigt Arbeiten aufstrebender Künstlern und Künstlerinnen der Generation Y aus der exquisiten Sammlung der Ungarischen Nationalbank. Sie fokussiert dabei auf einen der einflussreichsten künstlerischen Trends der letzten Jahre, auf die postdigitale Bewegung. Die Schau markiert zugleich zwei Zentenarien, denn sowohl das Collegium Hungaricum, als auch die Ungarische Nationalbank wurden 1924 gegründet. 

Martin Góth: Death At Sunset At the Amazon River, 2021 | © MNB Arts and Culture

Martin Góth: Death At Sunset At the Amazon River, 2021 | © MNB Arts and Culture

Die Mitglieder der Generation Y werden auch als Digital Natives bezeichnet. Sie wurden buchstäblich in die Ära von Computern, Internet und sozialen Medien hineingeboren. Dies hat nicht nur ihre sozialen Beziehungen, sondern auch ihre Wahrnehmung der Realität grundlegend verändert. Die digitale Welt ist für sie nicht nur ein Medium, sondern integraler Bestandteil ihrer Lebensweise geworden. Code + Canvas gibt Einblicke in diese Wahrnehmungen und reflektiert damit eine der wichtigsten künstlerischen Strömungen der letzten Jahre.

Die im Collegium Hungaricum Berlin ausgestellten neun Künstler und Künstlerinnen wenden unterschiedliche Strategien an, um das Gleichgewicht zwischen der digitalen und der analogen Welt herzustellen. Sie entwerfen ihre Werke mithilfe von digitalen Technologien, die sie wiederum häufig mit analogen Bildgebungsverfahren herstellen. Einige von ihnen erforschen Drucktechniken und untersuchen spezielle Themen, etwa wie die Reproduzierbarkeit von Bildern, die Frage nach Original und Kopie oder die Beziehung zwischen Mensch und Maschine. Andere versuchen eine persönliche Note zu hinterlassen, um dem sterilen Charakter der digitalen Dimension oder den Aufstieg der künstlichen Intelligenz entgegenzuwirken. Sie verwenden dabei die performativen Gesten des abstrakten Expressionismus, benutzen tagebuchartige Darstellungen von persönlichen Lebensgeschichten oder geben ihren Leinwänden sprechende Titel im Sinne der neo-abstrakten Malerei.

Trotz der markanten Rolle der postdigitalen visuellen Kultur (Ästhetik der vibrierenden Bildschirme, perfekte Farbübergänge oder Glitches) knüpfen alle der beteiligten Künstler und Künstlerinnen organisch an die Traditionen der Kunst und der Malerei an.

Mit Werken von Róbert BATYKÓ, Martin GÓTH, Judit HORVÁTH LÓCZI, Bea KUSOVSZKY, Márton NEMES, Tomasz PIARS, Gergő SZINYOVA, Ádám Miklós VARGA, Orsolya Lia VETŐ

Kuratiert von Kinga Hamvai und Zsuzska Petró