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Growing Down (2024, R.: Bálint Dániel Sós)
Der Februar steht – wie immer – im Zeichen der Internationalen Filmfestspiele Berlin, eines der bedeutendsten Ereignisse der Filmbranche weltweit. Die Berlinale bietet auch dieses Jahr wieder Gelegenheit, ungarische Filme zu sehen und ungarische Filmschaffende kennenzulernen.
Ungarische Filme im Programm
In der neuen Sektion für internationale Spielfilmdebüts Perspectives wird Bálint Dániel Sós Erstlingsfilm Growing Down gezeigt: Der Witwer Sándor und sein junger Sohn haben gerade wieder Liebe und eine Familie gefunden, da erschüttert ein Ereignis ihr neues Leben: Sándor ist der einzige Zeuge eines schweren Unfalls, in den seine Stieftochter und sein Sohn verwickelt sind. Nun steht er vor einem Dilemma: Soll er die Wahrheit sagen und mit den Konsequenzen leben? Oder lügen und seinen Sohn vor dem Jugendstrafvollzug bewahren? Die familiären Bindungen werden auf die Probe gestellt, als eine Untersuchung eingeleitet wird, die Sándors Aufrichtigkeit infrage stellt und seine enge Beziehung zu den Familienmitgliedern belastet.
Mehr Info zum Film und zu den Vorführungsterminen finden Sie hier auf berlinale.de.
In Berlinale Shorts konkurriert der Kurzfilm Living Stones von Jakob Ladányi Jancsó um den Goldenen Bären für den Besten Kurzfilm: Natasa beginnt eine Therapie in einem Zentrum außerhalb der Stadt. Die Sitzungen mit ihrem Therapeuten verlaufen schleppend, sie kann sich ihm nur widerwillig anvertrauen. Gequält von lang vergrabenen Erinnerungen und Suizidfantasien, offenbart sie ihm nur Bruchstücke ihrer Vergangenheit und ihrer Träume. Er drängt sie dazu, sich Wahrheiten zu stellen, was sie nur schwer ertragen kann. Bei der Pferdetherapie baut sich schließlich ein Gefühl der Verbundenheit und Akzeptanz auf, das ihr den Mut gibt, sich auch den dunkelsten Momenten zu stellen. Die Grenze zwischen Therapeut und Patientin beginnt zu verschwimmen, ihr Umgang wird intimer und der Abgrund zwischen Verletzung und Heilung tut sich weiter auf.
Mehr Info zum Film und zu den Vorführungsterminen finden Sie hier auf berlinale.de.
In der Sektion Generation 14+ wird der Animationsfilm Wish you were ear von Mirjána Balogh (MOME) zu sehen sein: In einer Welt, in der Ex-Partner und Ex-Partnerinnen nach der Trennung einen ausgewählten Körperteil miteinander tauschen müssen, hinterlässt jede beendete Beziehung sichtbare Spuren: Man verliert nicht nur ein Stück von sich selbst, sondern trägt fortan auch ein Fragment der vergangenen Liebe mit sich. Die Protagonistin fühlt sich unvollständig, ja entstellt, und sehnt sich nach ihrer ursprünglichen Gestalt. Die Begegnung mit einer Person, die ihr ehemaliges Ohr trägt, eröffnet einen Weg, sich zu akzeptieren. Eine Reflexion darüber, wie Beziehungen uns verändern, unsere Identität und unser Selbstbild prägen – ob wir das wollen oder nicht.
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