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Ende Oktober erscheint im Suhrkamp Verlag der Roman Aussiedlung des ungarischen Autors András Visky in der großartigen Übersetzung von Timea Tankó. Die Deutschlandpremiere des in Ungarn in höchsten Tönen besprochenen Buches findet im Collegium Hungaricum Berlin in Anwesenheit des Autors und seiner Übersetzerin statt. András Viskys feinfühliger Roman erzählt die Geschichte einer Familie, die im kommunistischen Rumänien in die Donaudelta zwangsausgesiedelt wird. Vier Jahre lang zieht die Mutter mit ihren sieben Kindern in der Steppe umher, während der Vater, wegen seines Glaubens zur Zwangsarbeit verurteilt, im Gefängnis sitzt. Im gleichmütigen, zuweilen heiteren Ton und in leuchtenden Bildern erzählt Visky die Geschichte seiner tiefgläubigen, einander leidenschaftlich liebenden Eltern, die der Gewalt des Staates ihr NEIN entgegensetzen. Wie sich die Phantasie mit der Liebe verbündet gegen die Wirklichkeit und gegen die Versuchung, böse zu werden, ist so noch nie erzählt worden.
András Visky ( Târgu Mureș, 13. April 1957) ist ein in Rumänien lebender ungarischer Schriftsteller und Regisseur. Er arbeitet als Dramaturg am Staatlichen Ungarischen Theater Cluj-Napoca, dessen stellvertretender künstlerischer Leiter er ist. 1982 absolvierte er ein Studium des Ingeneurswesens in Timișoara. Nach der politischen Wende 1989 zog er nach Cluj-Napoca, wo er zuerst als Redakteur der Zeitschrift Korunk (Unsere Zeit) arbeitete. Später war er Direktor des Koinonia Verlags. Er promovierte in Ästhetik an der Eötvös-Loránd-Universität Budapest, 2002 erlangte er den DLA-Titel an der Budapester Universität für Theater und Film. Er lehrt an der Babeș–Bolyai-Universität in Cluj-Napoca. Er wurde in Ungarn mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Attila-József-Preis und dem Kossuth-Preis, der höchsten staatlichen Auszeichnung für kulturelle Leistungen in Ungarn.
In Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag.