Verlängert | CH100 – Metamorphosen eines Archivs #2

Archive Reloaded

Datum: 20 Juli - 18 Oktober
Zeitpunkt: 11:00
Ort:  Collegium Hungaricum Berlin
Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin
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Anlässlich eines Open Calls des Collegium Hungaricum Berlin entstanden drei Installationen zum 100. Gründungsjahr des Instituts, die monatlich bei informellen sommerlichen Picknicks präsentiert werden. Die ortspezifischen Arbeiten junger ungarischer Künstler und Künstlerinnen reflektieren das Archivmaterial des Collegium Hungaricum sowie das Leben seiner Stipendiaten in den 1920er und 1930er Jahren. Die drei preisgekrönten Bewerbungen werden je an einem Sommerwochenende präsentiert und füllen nach und nach den Ausstellungsraum des Collegium Hungaricum Berlin. Am 20. Juli wird Bori Oms Rauminstallation „Archive Reloaded“ vorgestellt.

Om Bori: Archive Reloaded

Om Bori: Archive Reloaded

Bori Oms Projekt zielt darauf ab, das CHB-Archiv für die Gegenwart zu öffnen und erforscht hierfür die weiblichen Stipendiaten des Collegium Hungaricum Berlin (CHB).

Die Künstlerin verwandelt den traditionell als Aufbewahrungsort und Speicherraum gefassten Begriff des Archivs in eine dynamische, produktive und performative Struktur und damit in eine Inspirationsquelle für neue Formen des Wissens und Schöpfens. Sie verwandelt das Archiv von einem passiven Wissensspeicher in ein aktives Werkzeug: ein Werkzeug, das eine offene und expandierende Struktur besitzt, und mit dem wir neue Kreationen schaffen können.

Im Zuge ihrer Recherchen interessierte sich die Künstlerin besonders für die Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Mobilität, die sich den ungarischen Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen im Berlin der 1920er und 1930er Jahre eröffneten. Mit welchen neuen Erfahrungs-, Schaffens- und Denkhorizonten wurden sie konfrontiert, und wie entwickelten sich ihre Bewegungsräume? Wie wurde ihre Arbeit durch historische Ereignisse ihrer Zeit beeinflusst? Welche Bezüge und Dialoge lassen sich über Generationen, Zeit und Raum hinweg herstellen?

Der Tüllstoff, der in Form des CHB-Gebäudes drapiert ist, bildet das Gewebe der Zeit nach. Aus dem Zusammenspiel mit den auf den Tüll projizierten Videos entsteht eine neue visuelle Erzählung. Im Hintergrund läuft eine akustische Collage aus Stadtgeräuschen, einer Kombination aus Klängen aus dem Gebäude und seiner Umgebung, sowie aus vorgelesenen Textfragmenten. Die im Raum platzierten Archivtexte erzählen von den ehemaligen Stipendiatinnen.

Öffnungszeiten: 2024.07.20.–09.27. | Mo – Fr 13:00 – 18:00