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Panzerwagen der Aufständischen mit dem Kossuth-Wappen © Fortepan / Ádám Klausz
1956
Mit der friedlichen Großdemonstration von Studierenden am 23. Oktober 1956 begann in Budapest der ungarische Volksaufstand gegen die kommunistische Diktatur und die sowjetische Besatzung des Landes. Aus den Protesten, die ein freies, demokratisches und unabhängiges Ungarn forderten, wurde rasch ein landesweiter bewaffneter Kampf, der in wenigen Tagen einige strukturellen Reformen erreichte und zur Bildung der Imre-Nagy-Regierung führte. Der neue Ministerpräsident erklärte die Neutralität des Landes. Doch die sowjetische Invasion am 4. November 1956 schlug die Revolution brutal nieder. Im Anschluss daran wurden Hunderte hingerichtet, Tausende inhaftiert oder interniert, etwa 200.000 Ungarn flüchteten in den Westen. Seit 1989 ist der 23. Oktober offizieller Nationalfeiertag in Ungarn.
CHB Filmklub online
am 23.10.2022 ab 9:00
Zum Feiertag zeigen wir den Spielfilm Zwanzig Stunden von Zoltán Fábri (1965, 115 min, OmU) im CHB Filmklub online.
Der Link zum Film wird in der Facebook-Gruppe CHB Filmklub online am 23. Oktober kurz vor 9:00 Uhr bekannt gegeben.
Der Film bleibt über 24 Stunden, bis zum 24.10. um 9:00 Uhr online. Die Teilnahme ist kostenlos.
Symbole des Aufstandes
Die Revolution erhob sich gegen die Unterdrückung auch auf der Ebene der Symbole. Das wichtigste Zeichen der Aufständischen war das sog. Kossuth-Wappen, das sich traditionell an Ungarns Unabhängigkeitsbestrebungen (erstmals 1848/49) knüpfte. 1956 erschien es überall auf Panzerwagen oder in Zeitschriften, auch an Stelle des gehassten Rákosi-Wappens, das wiederum in den Tagen des Aufstands aus der ungarischen Fahne gerissen wurde.
Das Gebäude des Staatsrundfunks wurde in den schweren Kämpfen zerstört, das Radio der Aufständischen nahm seinen Betrieb in einer mobilen Station am Parlament auf. Im notdürftig hergerichteten Studio spielte man Musik von Schallplatten, so wurde zum Beispiel die Egmont-Ouvertüre von Beethoven abgespielt und stets wiederholt. Nach und nach wurde die bewegende Melodie ein hoffnungsvoller Ausdruck der Revolution und das musikalische Symbol von 1956.
Genauso wie das Wappen oder die Ouvertüre wurden auch Straßenszenen ikonisch, sie gingen mehrfach abgelichtet um die Welt. Der Umsturz und die Zerlegung der Stalin-Statue oder die beschädigten Straßenbahnen als Barrikaden prägen heute noch unsere Erinnerung an die Ereignisse von 1956. Eine Auswahl dieser Bilder zeigen wir am 23. Oktober 2022 am Schaufenster des CHB.
magyaroktober.hu
Unsere Empfehlung: magyaroktober sammelt und zeigt historische Foto- und Filmaufnahmen von 1956 auf der Stadt- und Landkarte. Zusätzlich lassen sich die ungarischen Sendungen des Radio Freies Europa von 19. Oktober bis 12. November 1956 anhören oder lesen.
Durchstöbern lohnt sich!
>> W E I T E R >>
Stasi Mediathek
Unsere Empfehlung: Die Stasi Mediathek des Bundesarchivs besitzt eine besondere Sammlung an Dokumenten und Fotografien. Entdecken Sie die verschiedenen Medien zum Thema Ungarischer Volksaufstand 1956, das damals bei der DDR-Staatssicherheit offensichtlich Unruhe auslöste.
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© Fotocredits der Reihe nach
Fortepan / Gyula Nagy, Róbert Hofbauer, Jesuitenarchiv, Gyula Nagy