
Der März im Collegium Hungaricum Wien
Der Frühling liegt bereits in der Luft, und wir verkürzen die Wartezeit mit einem abwechslungsreichen Programm – mit spannenden Vorträgen, einem Mini-Symposium, einem Kinderprogramm, einer Filmvorführung und gleich zwei Ausstellungseröffnungen.
Kultur/Ikonen: In diesem Semester steht bei uns alles im Zeichen von „Kultur/Ikonen“ – eine Erkundung der prägenden Persönlichkeiten der ungarischen Kultur, Geschichte und Kunst. Frisch aus dem Druck wartet unser Programmheft darauf, mitgenommen zu werden! Wer lieber online schmökert, kann es auch hier digital abrufen.

6. März | 19 Uhr
Gyula Harangozó – der „Goldene Stern“ des ungarischen Balletts
Mini-Symposium mit Weggefährten aus Österreich und Ungarn
Gyula Harangozó war der Gründer des Ungarischen Nationalballetts. Mit seiner Arbeit als Choreograf und Ballettdirektor von den 1930er Jahren bis in die späten 1960er Jahre hat er dem Repertoire des Balletts zweifellos seinen Stempel aufgedrückt.
Über sein Leben und Werk sprechen Gyula Harangozó d. J. (Ballettdirektor, Sohn von Gyula Harangozó d. Ä.), Irina Tsymbal, Balázs Delbó und Kirill Kourlaev (Ungarisches Nationalballett und Wiener Staatsoper) und Prof. Evelyn Téri (Ehrenpräsidentin des ÖTR). Die Moderation übernimmt Michael Kropf (Direktor des Österreichischen Tanzrats).

10. März | 17 Uhr
Der 15. März 1848 – nachgespielt
Kinderecke mit der Lóca Band zum ungarischen Nationalfeiertag
In dieser ungewöhnlichen, interaktiven Inszenierung sind die Kinder eingeladen, in die Vergangenheit zu reisen: Gemeinsam bewegen wir uns von einer Szene zur nächsten in den Geschehnissen des 15. März 1848; wir rezitieren, singen, tanzen, rekrutieren, und marschieren in spielerischer Form.

13. März - 26. April | Do-Fr: 13-18 Uhr | Sa: 11-14 Uhr
Holding Space | KEX - Kunsthalle Exnergasse
Internationale Ausstellung kuratiert von Flóra Gadó und Judit Szalipszki
Die Ausstellung untersucht die Fürsorge in einem ganzheitlichen, performativen Ansatz und konzentriert sich auf Strategien und Rituale auf individueller und gemeinschaftlicher Ebene. Besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle der Pflege in Zeiten des Übergangs, wie Geburt, Krankheit, Trauer oder anderen Lebensübergängen, und zeigt die persönliche und gemeinschaftliche Bedeutung der Doula-Begleitung auf.

18. März | 19 Uhr
Pelikan Blue (Kék Pelikan, 2024, Regie: László Csáki)
Filmvorführung. Originalversion auf Ungarisch mit englischen Untertiteln
Ende der 1980er Jahre öffneten sich die Grenzen Ungarns, und die Reisefreiheit schien zum Greifen nah – doch Zug- und Busreisen waren teuer. Drei Freunde, Ákos, Laci und Petya, finden eine kreative Lösung: Da Bahntickets damals noch per Hand mit „Pelikan Blue“-Kohlepapier ausgefüllt wurden, beginnen sie in einer Budapester Altbauwohnung mit chemischen Experimenten, um eigene Fahrkarten zu fälschen – und sich so den Traum einer Reise nach Westen zu erfüllen.

19. März | 19 Uhr
Krisztián Steigervald: Kampf der Generationen
Ein Vortrag in ungarischer Sprache
Seit Jahren hält Krisztián Steigervald Vorträge darüber, wie historische, technologische und kulturelle Ereignisse uns in den letzten fast hundert Jahren verändert haben: wie jede Epoche unser Denken und unsere Weltanschauung beeinflusst hat, warum sich verschiedene Generationen (Veteranen, Babyboomer, X, Y, Z und Alpha) herausgebildet haben, welche Eigenschaften jede von ihnen hat, wie sie in Beziehung zueinander stehen und wie sie sich gegenseitig verstehen können, um gemeinsam ein erfolgreicheres und glücklicheres Leben zu führen. Das wichtigste Ziel seines Buches Kampf der Generationen ist es, mit falschen Stereotypen über die Generationen aufzuräumen und ihre Werte aufzuzeigen.

25. März | 18 Uhr
Hungarikonen - Worldikonen
Reliquien berühmter Ungarn und Weltstars werden zu Kunst
Ausstellungseröffnung
Diese außergewöhnliche Schau zeigt Objekte von legendären Schauspieler:innen, Musiker:innn, Sportler:innen und historischen Persönlichkeiten, so etwa John Lennons Krawatte, Karl Lagerfelds Modeskizze, Katalin Karikós Pipette, Gérard Depardieus Napoleonhut oder Victor Vasarelys bunte „Papierblumen“. Die Objekte wurden von einigen der besten zeitgenössischen ungarischen Künstler:innen wie László Fehér, István Nádler oder aus der jüngeren Generation von Naomi Devil und Ágnes Zászkaliczky neu gestaltet.
Die Hungarikon-Sammlung von Tamás Kárpáti (Journalist, Zeitungsredakteur und Verleger, Schriftsteller und Kunstsammler) ist zum zweiten Mal im CHW zu Gast. Die Ausstellung im Jahr 2010 war die erste Präsentation der Sammlung im Ausland. Nun kehrt sie mit vorwiegend neuen Werken in die Galerie des CHW zurück, nachdem sie durch halb Europa gereist ist, unter anderem zu den Olympischen Spielen in London, der Weltausstellung in Mailand und dem Ungarisch-Türkischen Kulturjahr nach Istanbul. Sie wurde in den wichtigsten Museen Ungarns ausgestellt, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das MOB-Fairplay-Diplom, den Hungarian Brands Award und wurde für die Prima Primissima, den größten zivilen Kulturpreis Ungarns, nominiert.
Hungarikon ist eine Sammlung, die inzwischen fast 200 Objekte umfasst und im Sinn der dreifachen Einheit von Werterettung, Werterhaltung und Wertschöpfung mit den „Interventionen“ herausragender Künstler:innen konzipiert wurde.
Zur Eröffnung spielen die Musiklegenden Péter Gerendás, Roby Lakatos und Jávori Ferenc "Fegya".
Eine Ausstellung des Collegium Hungaricum Wien und des Kunstsammlers Tamás Kárpáti (Budapest). Die Ausstellung ist vom 25. März bis zum 9. Mai geöffnet.

28. März | 18 Uhr
Kettenglieder
Ein musikalisch-literarischer Abend mit Zsófia Kemény, Boglárka Csemer „Boggie“ und Anna Juhász
Was verbindet die französische Kultur mit Forschungsreisen in Rom oder die ungarische Literatur mit der Volksmusik? Wie lesen wir klassische und zeitgenössische Literatur, und welche Melodie könnte Miklós Radnótis Lieblingslied in Paris gewesen sein? All dies sind Glieder einer Kette des 20. und 21. Jahrhunderts – über unsere Welt, in der wir leben, an die wir glauben, die wir gestalten.
Der Schlüssel dieses musikalisch-literarischen Abends liegt in der Neugier aufeinander, in der Freundschaft und in der künstlerischen Verbindung. Der Titel des Abends referiert auf Frigyes Karinthy’s Kurzgeschichte Láncszemek (Klettenglieder) – so können wir gemeinsam die Verbindungsglieder der letzten Jahrzehnte erforschen: Wie lebt eine prägende Reise oder Begegnung auch nach Jahrzehnten in uns weiter? Wie nehmen wir die Werke wahr, die uns beeinflusst haben? Denn die Antworten auf diese Fragen sind miteinander verbundene Kettenglieder. Wir zeigen dem Publikum, wie Texte, Lieder, Reisen und künstlerische Werke sich unsere Gäste miteinander verbinden.