Nach dem Kafka-Abend sind Sie nur zwei Tage später erneut eingeladen, die Lebensthemen Melancholie, Heinrich von Kleist und Caspar David Friedrich des ungarischen Essayisten, Kunsttheoretikers und Mystikers László Földényi zu ergründen. In seinen Erkundungen zielt er zwar immer auch auf das überraschende, anekdotische Bonmot, verliert jedoch nie das existenzielle Ganze aus den Augen.
In zwei Büchern zu Caspar David Friedrich hat Földényi über die Wanderungen des Malers nachgedacht und ist den Methoden nachgegangen, mit denen Friedrich in seinen Bildern das Vertrauen in die Gewissheit des natürlichen Sehens erschüttert. Genauso wie Caspar David Friedrich das Unmalbare malen wollte, verfolgt Földényi in seinem Werk die Beschreibung des Unbeschreibbaren, sucht die Wirklichkeit jenseits des Wirklichen.
Földényis Ausführungen gleichen einem Mahlstrom. Ausgehend von persönlichen Beobachtungen führen seine Reflektionen uns immer tiefer in Areale der Metaphysik. Er ist ein Verwandlungskünstler, dank dessen Perspektive wir lernen tiefgründiger zu sehen.